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Traugott Hirschberger

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Traugott Hirschberger wurde am 15.März 1811 in der seinem Vater gehörenden Brandmühle bei Lampersdorf in Schlesien, zwischen Silberberg und Frankenstein, geboren.

 

Später tauschte der Vater das Besitztum und erwarb eine kleine Wassermühle in Nicklasdorf, wo Traugott seine Jugend verlebte.

 

Die Schule besuchte er in Lampertsdorf. Als Kind schon zeichnete ihn eine große musikalische Begabung aus. Deshalb begleitete er regelmäßig seinen Großvater, Vater und Onkel auf Blasinstrumenten beim Gottesdienst, auch war er Mitglied der Schülerkapelle.

 

Nachdem Traugott seine Schulzeit beendet hatte, wollte er Orgelbauer werden. Er musste dann aber beim Vater die Müllerei erlernen. Als sechzehnjähriger Bursche wanderte er nach Österreich und lebte hauptsächlich in Wien.

Nachdem Traugott seine Lehrzeit beendet hatte, griff er mit 18 zum Wanderstab. Auf der Wanderschaft ging es ihm zeitweilig recht schlecht. Später ging er nach Berlin und fand Arbeit in den königlichen Mühlen.

 

Durch Vermittlung wurde es ihm bald ermöglicht, in der Gewerbeschule eine Freistelle zu bekommen. Nun besuchte er an einigen Vormittagen der Woche die Schule und arbeitete fleißig in Mathematik, im Zeichnen und im Maschinenbaufach. Als die Zeit seiner Ausbildung beendet war, bekleidete er in verschiedenen Betrieben die Stelle eines Mühlenleiters.

 

Während dieser Zeit lernte er die Witwe des verstorbenen Mühlenmeisters und Schlossmeisters Werner in Lübbenau kennen. Sie heirateten am 10.Mai 1838 und somit blieb er dauerhaft in Lübbenau. Zunächst galt es, die Mühle, welche seinem Stiefsohn Gustav Werner gehörte und sich in einem äußerst baufälligen Zustand befand, wieder leistungsfähig zu machen.

 

1851 legte er in dessen Mühle ein Dampfwerk an. Seinen Kollegen gegenüber war er in praktischer und technischer Bildung weit voran.  Bald wurde er Obermeister seiner Kollegen und machte sie zur Musterinnung, welche weit und breit hohes Ansehen genoss. Überall lernte man ihn kennen und schätzen. Da er in seinem Urteil stets gewissenhaft und fachlich war, zog man ihn als Sachverständigen in allen Mühlen-und Wasserbauangelegenheiten heran.

 

In Lübbenau hatte Hirschberger eine überaus segensreiche Tätigkeit entwickelt. Er war Mitbegründer des dortigen Männergesangsvereins und rief die Vorschusskasse System Schulze-Delitzsch ins Leben. Nach 1848 reorganisierte er die mehrere Jahrhunderte bestehende Schützengilde und leitete auch den 1819 erfolgten Neubau des Schützenhauses: der freiwillige Feuerwehrverein und der Männerturnverein haben von jeher einen Gönner und eifrigen Förderer in ihm gehabt.

 

1875 gründete er eine Fortbildungsschule, in der er auch selber unterrichtete. Auch dem Spreewald wandte er sein Augenmerk zu. Sein ganzes Leben war darauf gerichtet, seiner Heimat zu dienen. 1896 wurde er als Ehrenbürger der Stadt Lübbenau ernannt.

 

Traugott Hirschberger starb am 13. Februar 1897 in Lübbenau.